Der Wiedehopf - Ein Vogel wollte Hochzeit machen...

Wiedehopf mit aufgestellter Federhaube
Foto: Marcus Bosch

Vielen ist der Wiedehopf (Upupa epops) nur aus dem Kinderlied "Vogelhochzeit" bekannt, denn er ist einer der seltensten Brutvögel Bayerns mit circa 20 Brutpaaren. Er erreicht eine Körperlänge von 25-29 cm, davon ca. 5 cm Schnabel. Er brütet bevorzugt in wärmeexponierter Kulturlandschaft, hauptsächlich in Weinbergen oder auf Streuobstwiesen. Zur Nahrungssuche benötigt er kurzrasige oder vegetationsarme Flächen, auf denen er großen Insekten und Würmern nachstellt.

Der Wiedehopf ist ein sekundärer Höhlenbrüter, d.h. er baut seine Bruthöhle nicht selbst (wie z.B. Spechte) sondern nistet in bereits vorhandenen Baumhöhlen, Mauerspalten oder Erdlöchern. 

Beim Wiedehopf handelt es sich um einen Langstreckenzieher, der in Afrika überwintert. In Bayern ist er circa von Ende April bis August/September anzutreffen. 

Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten Vögel Mitteleuropas. Die Federhaube wird kurz nach der Landung gespreizt. Sie ist ansonsten nur selten aufgefächert zu sehen.

(Quelle: KOSMOS Vogelführer)

 

Blühende artenreiche Streuobstwiese
Foto: Peter Bria

 

Eine strukturreiche extensiv bewirtschaftete Streuobstwiese, wie hier im Bild zu sehen, ist ein hervorragendes Biotop für den Wiedehopf. Hier findet er ausreichend offene Flächen für den Nahrungserwerb, Deckung zum Schutz gegen Fressfeinde, alte hohle Obstbäume als Nistplatz und sonnige warme Stellen. Leider wird bei vielen Streuobstbeständen die Nutzung aufgegeben, sodass die freien Flächen verbuschen und der Nahrungserwerb somit deutlich erschwert ist.

Ein anderes Problem in Streuobstwiesen ist das frühzeitige Entfernen alter, leistungsschwächerer Bäume. Diese enthalten häufig potentielle Bruthöhlen für den Wiedehopf oder andere Vogelarten (z.B. Star, Grünspecht, Steinkauz) aufweisen.

Die 5 häufigsten Gefährdungsursachen:

 

  1. Verbuschung der Landschaft durch Aufgabe der Pflege --> in dichter/hoher Vegetation Nahrungserwerb erschwert
  2. Häufiger Einsatz von Pestiziden/Herbiziden in intensiv bewirtschafteten Weinbergen --> Dezimierung der Nahrungsgrundlage
  3. Fehlende Strukturen wie Lesesteinriegel, Trockenmauern, alte/morsche Obstbäume als Nistmöglichkeiten
  4. Verlust von Mosaik aus Kleinstrukturen (Bereiche mit lückiger Vegetation --> Nahrungserwerb; Bereiche mit dichter Vegetation --> Deckung; alte Obstbäume mit Höhlen, Trockenmauern --> Nistplatz)
  5. Monotonisierung der Kulturlandschaft

Ihre Fragen beantwortet Ihnen: 

 

Marc Sitkewitz

Gebietsbetreuer der Argrarlandschaft Mainfranken

 

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