Die Rauchschwalbe - glückbringender Untermieter

Rauchschwalbe auf exponiertem Zweig
Foto: Frank Derer

Die Rauchschwalbe ist die bekannteste und häufigste Schwalbenart Bayerns. Man erkennt sie gut an der roten Kehle und Stirn. Charakteristisch für Schwalben ist der lange, tief gegabelte Schwanz.

Der Brutbestand liegt bei 79.000-150.000 Brutpaaren. Trotz dieser hohen Zahl an Brutpaaren findet sich die Rauchschwalbe auf der "Roten Liste Bayern" in der Kategorie "Vorwarnliste" wieder. Gründe hierfür sind unter anderem:

 

- Moderne Bautechnik; dadurch sind die Wände oft nicht rau genug für die Konstruktion des Nests, immer größere, hellere Stallungen

- Flächenversiegelung; Wegfallen wertvoller Gebiete für Nahrungserwerb und Nistmaterial (Lehmige Pfützen)

- Aufgabe kleinerer Bauernhöfe; Abriss von alten Ställen/Schuppen

 

(LfU Bayern)

 

Brutverhalten

 

 

Die Schwalben kehren im März aus ihrem Überwinterungsgebiet in Afrika zurück. Sie brüten überwiegend in frei zugänglichen Gebäuden. Es können auch Außennester beobachtet werden. Rauchschwalben brüten bis zu drei Mal in einem Jahr mit circa fünf Eiern. Das Nest wird an Vorsprüngen, Balken auf griffigen Untergründen befestigt. Es besteht aus lehmiger Erde, in die zur Stabilisation Haare und Halme einarbeitet werden.

 

(LfU Bayern)

Vier Rauchschwalbenjunge im Nest
Foto: Andreas Hartl

Habitateigenschaften für Schwalben

Erfreulicherweise gibt es noch viele Bauernhöfe, auf denen die Schwalben alles finden, was sie brauchen:

  • genügend Insekten, die meistens im Flug erbeutet werden
  • lehmige Pfützen, aus denen das Nistmaterial gewonnen wird
  • offene Ställe oder Scheunen mit geeigneten Nistplätzen (Balken, Vorsprünge)

Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist jedoch, dass die Schwalben von ihren "Vermietern" akzeptiert werden. Es ist zwar gesetzlich verboten die Nester der Schwalben zu entfernen, dennoch kommt es immer wieder vor. Der Kot wird oft als störend empfunden, besonders an häufig begangenen Stellen. Ein einfaches Brett, das unter dem Nest angebracht wird, kann hier schwalbenschonende Abhilfe schaffen.

Schwalbenschützer

Auf dem Pferdehof "Gut Moos" ist die Rauchschwalbe ein willkommener Gast. Karl-Friedrich und Burkhard Steinbach liegt eine naturnahe Bewirtschaftung des Hofes sehr am Herzen. Die rund 40 Hektar Land werden extensiv bewirtschaftet. Durch die späte Mahd schwirren viele Insekten durch die Luft. Außerdem finden die wendigen Vögel in den Stallungen und der großen Reithalle genügend Balken und Vorsprünge für ihren Nistplatz - ein Paradies für Schwalben. Dieses Jahr haben circa 150 Schwalben vom Hof aus ihre lange Reise nach Afrika angetreten. 

Der Pferdehof "Gut Moos" wurde aufgrund der schwalbenfreundlichen Bewirtschaftung mit der LBV-Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" ausgezeichnet.

Tina Hoffmeister überreicht Burkhard Steinbach die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus"
Tina Hoffmeister (LBV) und Burkhard Steinbach (Gut Moos)
LBV-Plakette "Schwalbenfreundliches Haus"
LBV-Plakette "Schwalbenfreundliches Haus"

Ihre Fragen beantworten Ihnen: 

 

Marc Sitkewitz und Tina Hoffmeister

 

0931/ 45 26 50 47