Sag ja zu Totholz im Garten!

Entstehung einer Totholz-Hecke:

Bilder: Lucia Tischer

Entstehung eines Totholz-Tipis:

Bilder: Lucia Tischer


Aufräumen ist wichtig – aber nicht in der Natur! Viele Tiere sind auf ein bisschen Unordnung angewiesen. Würden wir Menschen nicht eingreifen, wäre Totholz überall zu finden: das Dickicht aus abgebrochenen Ästen unter Hecken, vom Wind umgestürzte Bäume oder durch Blitzeinschlag entstandene Aststümpfe. Viele Tiere nutzen diese Strukturen oder sind sogar auf sie angewiesen.

Hier ein paar Beispiele:

  • Erdkröte: sie versteckt sich tagsüber gerne entlang der feuchten Spalten von liegenden Baumstämmen von der heißen Sonne, außerdem findet sie im Dickicht Nahrung.
  • Rotkehlchen und Zaunkönig: sie finden in durcheinander liegenden Ästen Schutz, Nahrung und Nistgelegenheiten.
  • Käfer: die Larven einiger Käferarten ernähren sich von abgestorbenem Holz.
  • Bienen: sie sonnen sich gerne auf Totholz, manche Arten legen auch ihre Nester in abgestorbenem Holz an
  • Eidechsen: auch für sie ist Totholz eine willkommene Versteckmöglichkeit
  • Hundertfüßer: halten sich tagsüber gerne in sich zersetzendem Holz auf.
  • Igel: sie suchen im Winter Schutz vor der Kälte unter Ast- und Laubhäufen und finden im Sommer über Nahrung an Totholz.

 

 

Aber auch für Pflanzen ist Totholz wichtig: Es speichert Wasser und gibt es während heißer Sommermonate wieder ab, zersetzt sich zu Humus und dient damit als Nährstofflieferant oder wirkt als Windstopper, sodass sich in seinem Schutz Pflanzen ansiedeln können, die bei viel Wind an dieser Stelle nicht wachsen würden.

Möchte man das im Winter angefallenen Schnittgut als Totholz im Garten belassen, gibt es dafür zwei einfache und auch ästhetisch ansprechende Möglichkeiten, die sich gut in einen Garten integrieren lassen: die Totholz-Hecke und das Totholz-Tipi.

 

Das wird gebraucht:

·        Stabile Pfosten und Fäustel

·        Schnittgut

·        Astschere und Säge

So baut man eine Totholz-Hecke:

  • Zunächst werden die Pfosten in zwei Bahnen in die Erde geschlagen. Die beiden Pfostenbahnen sollten mindestens 50 cm voneinander entfernt sein, die Höhe der Pfosten kann man nach eigenen Wünschen oder je nach Menge an Schnittgut entsprechend anpassen. Diese Pfosten geben der Hecke ihre Form und verhindern, dass die Äste später herunterfallen.
  • Möchte man die Totholzhecke als Windstopper nutzen, sollten die Bahnen quer zur Hauptwindrichtung ausgerichtet werden.
    (Bei der Hecke auf den Bildern handelt es sich um ein sehr kleines Exemplar, daher waren hier Bambus-Stäbe als Pfosten ausreichend. Bei größeren und massiveren Exemplaren sollten jedoch auch dickere Pfosten verwendet werden.)
  • Danach wird das Schnittgut nacheinander in den Zwischenraum zwischen den Pfostenbahnen geschichtet, bis die gewünschte Höhe der Hecke erreicht ist. Dabei können verschiedene Stamm-/Astdurchmesser ruhig bunt gemischt werden und es dürfen ruhig auch Hohlräume im Inneren entstehen. Wer möchte, kann die Äste an den Seiten miteinander oder mit den Pfosten verflechten, um der Hecke eine schönere Optik zu geben.
  • Am Ende werden die Äste, die an den beiden Enden der Hecke überstehen abgeschnitten.

 

Fertig!

 

Achtung: Das Einschlagen der Stützpfosten sollte je nach Fertigkeit der Kinder von den Eltern oder Erziehern vorbereitet werden!

Bilder: Lucia Tischer


So baut man ein Totholz-Tipi:

  • Zunächst werden die Schnittgut-Äste in handliche Stücke verschiedener Längen geschnitten. Die tatsächliche Länge bleibt jedem selbst überlassen, Aststücke bis 1 m Länge lassen sich gut verarbeiten.
  • Der Aufbau wird mit einem Ast begonnen, der gerade in die Erde gesteckt oder geschlagen wird.
  • Nun werden rundherum weitere Äste angestellt. Diese stehen leicht schräg, angelehnt an dem mittleren Ast oder stützen sich gegenseitig.
  • Weitere Äste werden angestellt, bis die Form eines kleinen Zeltes/Tipis entsteht. Die Tipis können in Gruppen und/oder variablen Größen aufgebaut werden.

 

 

 

Fertig!

 

Achtung: Das Schneiden/Sägen der Äste sollte je nach Fertigkeit der Kinder von den Eltern oder Erziehern vorbereitet werden!

Bilder: Lucia Tischer